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San VII

Posted on Wednesday, April 22nd, 2009 by tritus

Sena wurde sich bewusst, dass sie gar keine Flügel hatte und fiel plötzlich zu Boden, für einen schrecken hatte siekeine Zeit, denn sie fiehl nicht lange und landete in dem kalten Taubecken einer lilafarbenen Kelchblume.
Der Kelch neigte sich, und sie rutschte heraus, glitt an einem Blatt entlang und erreichte schließlich den Boden, als ein kalter Schwall frischen Wassers ihr über den Kopf strömte und sie vollkommen ernüchterte.
Wer bist Du schie sie in den Himmel hinauf, wer bist Du blauer Schmetterling, und warum kreischst Du so schrecklich über diese friedliche Welt?
Da ist einer von diesem unseeligen Volk, schrie plötzlich die heisere Stimme, was habt ihr mit meinen Kindern gemacht, ihr raüber, ihr banditen, sollen die Maulwürfe euch ausgraben, sollen die Vögel zu tausenden aus dem Himmeln auf euch herabfallen und euch alle vertilgen, vernichten sag ich, dass dieser Ort wieder seinen Frieden hat, ihr Räuber, ihr Diebe, ihr.. und da verschluckte sich der blaue Falter an seinen Tränen und stürzte trudelnd herab und landete mit gebrochenen Flügeln gleich neben Sena, die sich fürchterlich erschreckte und nicht wusste wie sie dem armen geschöpf helfen konnte, das offensichtlich sehr verwirrt war.
Langsam und zuckend kam der Schmetterling zu sich, und Sena streichelte ihm sanft die verknitterten Flügel. Schluchzen machte sich in bebenden Wellen breit über seinen ganzen körper, und es dauerte lange, bis der blaue Schmetterlich wieder die volle Besinnung fand.
Du bist Jawa nicht wahr.. Java [zensiert], antwortete der gefallene mit heiserer Stimme Java ist mein Name, und nichts ist wahr, als dass ich Euch auslöschen werde, dich und Dein Volk.
Aber Du bist verletzt, du brauchst Hilfe!
Hilf mir nur, hilf mir nur, es ändert ja doch nichts, das Leben bedeutet mir soviel wie einer Mücke die rosaroten Diamanten von Kur. Ich habe all meine Kinder verloren, und die Entführer werden mit all ihren boshaften Lästerern büßen, bis ins fünfte und sechte Glied ihrer Erbschaft, und nichts kann sie vor meiner Rache bewahren, sollen sie nur in die tiefen der Wälder fliehen, sollen sie sich in den gespenstergruben von tisak verkriechen, ich werde sie finden und werde sie heimsuchen, werde meine Kinder holen aus ihren verräucherten Seelen und dem Himmel zuwenden, wo sie hingehören, ins reich der Träume über den Sternen. Dass sie tot sind, ist nicht das schlimmste, doch dass sie im Tode verdammt sind mit euch in eurer stinkenden Brut ewig zu leben, das ist ein Frevel an unseren freien Rechten, die einzige Schande der Welt und die schwerste, das scheußlichste Verbrechen, ihr werdet bezahlen, meine Armeen werden euch in eurem eigenen Blute ertränken, ihr scheusale.
Aber Du hast doch gar keine Armeen, und ich finde an dir nirgendwo Waffen. Versuchte Sena den verwirrten Falter und sich selbst zu beruhigen.. Java, komm zu Dir, ich ahne, was Dein Leiden verursacht, aber glaube mir ich habe von allem nichts gewusst, bis gestern oder ist es schon ein Jahr, das ich hier bin, ich weiß es nicht, und da habe ich andere Dinge gesehen, als gepeinigte Falter, es waren riesige gefräßige Monster, und sie haben alles zerstört, woran ich als Kind einmal glaubte.
Erstaunen breitete sich über Javas tiefe Augen, hast Du sie wirklich gesehen, meine Kinder, was ist mit ihnen geschehen, erzähl mir alles genau, und schone mich nicht, genausowenig werde ich dich schonen, aber vielleicht verschaffe ich dir einen schnellen tod, ein ehrliches Ende für ein ehrliches Leben.
Tu mit mir, was Du willst, sagte Sena, ich werde Dir alles erzählen, aber schone Dich, rufe, wenn es Dir übel wird, und ich werde ein wenig ausruhen, denn der Tag ist noch hell, und es ist viel, viel ist geschehen.
Und so begann sena zu erzählen, was sie gesehen hatte im hocheiligen tempel und der mond Kreiste über ihren Gesichtern und über den frühen Tautropfen der schlafenden Wiesen glänzten die Sterne, bis am östlichen Waldrand ein feuriger Riese emporstieg, es war der kommende Tag mit Rosenfingern am Morgen.
Aber erst als die Sonne gerade über ihnen stand, hatte Sena ihre Geschichte beendet und Java, war eingeschlafen, denn er hatte nicht eine einzige Pause erbeten, auch sena sank nun zur Erde und legte ihren Kopf in ein weiches Moos voller Spinnen.
Ein Traum kroch ihr in die Seele.
Es waren seltsame Fäden, die sich über ihr kreuzten und überall wimmelten Füße. Dann kamen einige schwarze achtbeinige Gestalten herangekrochen und vermehrten sich, bis sie ungezählt wie die Halme dieser Wiesen hier waren, und sie fanden sich überall. Doch plötzlich wichen sie alle zur Seite, als ein blasses, uraltes Wesen herankam, Sena leise mit seinen durchsichtigen Beinen befühlte und den hungrigen Einhalt gebot. Sei gegrüßt meine Liebe sprach im schleier der Schatten und Nebel ein Freundliches Stimmchen, vergib diesen einfachen Wesen, sie können dir nichts tun, sie befinden sich in Deinem Traum und wollen mit dir sprechen, sie denken nur daran zu fressen und sich zu vermehren, das muss dir sehr befremdlich erscheinen, doch schaudere nicht, nie wird Dich in irgendeiner dieser Welten eine von ihnen feindlich berühren, sie halten weiten Abstand von allem was dir schaden bereitet und lassen mich gewähren, lass nun auch du mich gewähren, ich schenke Dir einen Traum vom Schöpfer der Weisheit, lebendig vom Anbeginn der Zeit, und er wandert von Geist zu Geist durch das Leben. Verwahre ihn gut, ihr seid nun zu zweit, der Traum wird Dich geleiten.