Shorties..

Der kleine Prinz in meiner Sprache

Posted on Sunday, September 21st, 2008 by tritus

ad CaPä diem jonas’.

Der kleine Prinz in meiner Sprache

es schreibbt jo alda’

Irgendwann wa ich ma klein-
alle Leute grinsten mich blöd an
und alle anderen kleinen Leute
wurden gefangen gehalten.
das hab ich natürlich längst vergessen

jetzt bin ich groß,
und nicht groß genug will ich meinen,
aber die Wirklichkeit sieht anders aus.

Wirklichkeit
gab es nie für mich,
nur die kalte REALITÄT.
Das Diktat der Wissenschaft.
Also traf ich eines Tages
einen Wissenschaftler,
und der nahm sich unheimlich
wichtig und genau.

Ich zähle die Sterne
sagte er lau
ich habe keinen Lebenswillen,
keinen Antrieb
außer die Sterne,
also zähle ich sie.

Das ist aber höchst sonderbar
antwortete ich,
und ich hatte so viele Fragen,
aber niemand
hörte mich fragen.

Du musst Geld bezahlen
sagte der [große] Wicht
sonst bist Du nicht
wie ich.

Ich habe aber kein Geld,
mein Dasein erlaubt das nicht

Dann geh,
und frag einen anderen,
ich habe viel zu tun.
Ich zähle die Sterne.

Aber was ist das
die Sterne,
sind es vielele,
wie kann man sie zählen?

Aber er hörte mich nicht
er räusperte sich
und zählte laut in die Sterne

ich zähle Geld,
sagte ein anderer,
die Sterne
interessieren mich nicht.
Die Sterne
sind nur was
für Träumer und Philosophen,
und bei denen
weiß man das nie.
Die Sterne
kenne ich nicht.

einen Philosophen,
was ist das ein Philosoph

bin ich der sei ich!

Bitte was?

Bin ich oder sei ich! Sagmal hörst Du nicht zu?
Bin ich oder sei ich. Bin ist sein bin ich oder sei ich

Du bist ein Philosoph

Nein,
sein ist nichts,
ich bin,
ich bin Philosoph

ach

o,
was machst Du denn hier?
Bist Du hier mich zu bewundern?
O ja,
bewundere mich!
Ich beherrsche
alle Sprachen

Oh schön sagte ich,
dann sprich!

Aber nein,
klang die Antwort,
ich habe Verstand, ich spreche nicht,
ich weiß!

Aber wie Willst Du das Wissen?

Ah, Du bist ein Philosoph,
es fehlt uns gänzlich an
Philosophen,
die in das Fell
der katze klettern,
und in die Sterne sehn.

Du kennst Die Sterne?

Aber ja,
die Sterne,
das sind diese glitzrigen Funkeldinger,
die immer in der Nacht hängen,
ich bin Philosoph
und kein Dichter.

Die Sterne
sind eine Blume, die weidet ihr kleid im nachtwind der weiten einmalich nur in der Zeit nur eine Blume wird Dir Dein Herz umkleiden mit feurigen Dornen und so ziehts Dich hinaus in die Welt um diese Blume zu finden, Doch Du weißt, sie ist Dein Du hast sie lange zurückgelassen in einer anderen Welt und Du weißt niemand kann je eine Blume besitzen.
Ich bin noch ganz zerrauft
Sind sie dicht
Nein, ich bin Dichter
Ha ha..
Dieser Witz stammte von einem Bild auf der Wand eines, naja, wer weiß, wer er war, jedenfalls da.

Aber was reden Sie da,
sind Sie vertraut mit den Sternen?

und
über das Meer weht der Wind und sie kennen die Sterne und der Wind fährt über den Wüstensand und sie kennen die Sterne und der Wind braust über die See über Felsen und über Schnee und er fährt mitten rein will der mächtigste sein doch er wendet sich leicht zu den Sternen die den Geiste der Winde wärmen, und sie toben sur see und sie singen im schnee und sie tanzen sich selbst zu den Sternen und sie kennen die Sterne Der Geist ist ein Brunnen und die Gedanken versunken und in Gedanken versunken

Die Sterne sind eine Blume
wie kann man sie Zählen
der Wissenschaftler ist dumm
eine Blume zu zählen
man muss sie doch gießen!
und jetzt begann
der kleine Prinz
sich sorgen um die
Blume zu machen
sie konnte doch sterben,
in den sternen ist es
sicher sehr kalt, so allein
und die Tiger,
mit ihren Krallen
sie mögen nur kommen,
die Tiger
Tiger fressen nur Schafe
aber sie hat ihre dornen,
sie wird sich zur Wehr setzen
gegen die Schafe
und man wird sicher ein
zwei Raupen aushalten,
bevor die Schmetterlinge
sie überströmen mit Wonnen.
sie ist so schön
diese Blume,
doch dann wird sie
ihre Schönheit verlieren
sie wird rund
oh,
diese Schmetterlinge
doch sie wird
ohne dies sterben
und welk
und verdorben
wir alle müssen sterben

das war der letzte Gedanke,
den ich hatte,
bevor ich ihn sa.
er beantwortete niemals
Fragen über sich selbst
ein kleines und sanftes Kind
lächelte mich an und sagte!

Zeichne mir ein schaf!

ich kannes nicht,
antwortete ich
und wies das Kind zurück,
Du musst es schon lernen.

Aber wieso soll ich es lernen,
wenn Du es selbst nicht kannst?
Zeichne ein Schaf!

ich gab nach,
und ich zeichnete
so gut ich konnte,
was ich grad sah.

Das ist ein kleiner Prinz
sagte er,
ich will keinen Prinzen
zeichne ein Schaf

ich war verblüfft,
wie konnte er das
als Prinzen sehn,
und ich überlegte noch
und zeichnete ein Schaf

das ist kein Schaf..

Sag mal was soll das, soll ich hier eine ganz neue Sprache erfinden, oder was, eine Sprache, die nur wir verstehen, und dann wird sie gebohren und will wachsen, doch Du wirst gehn, und diese Sprache ist für immer gestorben.

Das macht mich traurig
sagte der kleine Prinz,
meine Blume
wird auch sterben.

Und ich sah
den kleine Prinzen weinen
das ist nicht so schlimm
sagte ich ihm
das Leben macht keinen Sinn,
wenn wir nicht sterben,
und die Blume wird ewig leben,
siehst Du,
und ich zeigte ihm den Himmel,
aus dem ich gefallen war
und blickte zur Erde.
Ich bin aus dem Himmel gefallen,
aber mein Flugzeug ist kaputt,
ich kann nichtmehr weiter fliegen,
das Wasser wird knapp,
und wir sind gefangen
unter den Sternen.

Es gibt keinen Weg
aus dieser Wüste

warum bist Du geflogen

ich bin kein Geograph,
ich kenne die Wüste,
aber ich bin noch nie
darüber gefogen,
und jetzt ist mein Flugzeug
schrott,
und ich lebe,
und es gibt keinen Weg
raus aus dieser Wüste.

Weitererzählt von Kla alda!

mit Bildern von Joman Haurein-Wa

Die letzte Flasche Wasser, der letzte Tropfen,
und der kleine Prinz trank aus dieser leeren Flasche, als sei sie ein Brunnen,
und während ich ihn trinken sah,
da hörte ich das Quietschen der Winde,
und das sanfte Wasserplätschern, das die trockene Luft durchschneidet
, wie der Duft einer Rose,
und die Tropfen,
fallen in die Tiefe
[des Brunnens] mit einem dumfen Ton.

und der kleine Prinz
setzte die Flasche ab,
und er schaute mich lange an,
als wollte er etwas sagen,
und er schaute mich an,
und er sagte leise, fast lautlos,
das leise Singende plätschern ist immer das schönste.

Und wir mussten beide lange schweigen.

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