Garbage…

tritus

——————————
Hab ich die Liebe nicht, so bin ich nichts.
Ich kann also allein im Nichtsherumtreiben und doch nicht mehr als nichts sein, solange ich keine Möglichkeit habe zu irgendwas eine Beziehung aufzubauen, bin ich nicht nur allein, bin ich nicht nur unbedeutend, ich existiere garnicht. Das möchte ich nichtmehr beweisen.
Und welcher Art sollen diese Beziehungen sein? Sollen sie frontal sein und isolierend oder Zielgerichtet, sollen sie oppositionell sein und konfliktgeladen oder verhältnismäßig? Sollen sie aber verhältnismäßig oder vielleicht zielgerichtet sein, so muss mindestens noch etwas drittes existieren entweder das Ziel oder besser etwas das dient als tertium komparationis, und somit verlassen wir das Nichts und gehen ein in die Welt der Endlichkeit, denn wir erkennen, dass wir sind, und was wir sind.

ich bin also nichts, ohne ein Bewusstsein von mir oder meiner Umwelt, also kann ich ein anders Ding nicht erkennen, ich kann erkennen, dass da ein anderes Ding ist, und das allein ist schon der erste Beweis, dass ich für mich wirklichkeit bin, aber was es ist, erkenne ich nur, wenn ich dieses Ding zu etwas außer ihm und mir in verbindung setze und so auch was ich bin.
____________________
Warum eigentlich der französische Griff mir wirklich nicht sinnvoll erscheint leuchtet euch wahrscheinlich ein, sobald ihr ihn ausprobiert habt, aber weil ich euch das ganze ersparen will, falls ihr kein Geld oder keine Geduld dafür habt, erzähle ich kurz von meinen Erfahrungen mit der Gurke.

—————–
Hallo Sam, das soll Dein neuer Name sein. Ich werde Dich zu einem Volk von vielen machen. Geh zu Jafah, er soll Dein Freund sein und fliege über die tiefen Wälder in ein Land, in dem Dein Name wie der Glanz der Sonne über alles erstrahlen soll, was Dein Wesen erfährt.
Ich bin Denis, ich habe Dich ausgedacht und habe Macht über alles in Deiner Welt aber in meiner Welt, die Deine hervorgebracht hat, bin ich ein Nichts, und Du sollst mir zu neuen Wegen verhelfen, denn hier herrschen Irrung und Verwirrung unter den Menschen, deren Du nur ein Traum bist, so wie ich für Dich ein Traum bin, von den Spinnen zart in Dein Bewusstsein gewebt. Fürchte sie nicht, auch wenn sie alle Deine Artgenossen fressen. Sie werden im Geiste mit Dir verbunden und Deine Freunde sein. Fürchte Dich nicht, ich bin bei dir, wo immer Du Dich gerade befindest, ich bin bei Dir im hellen Sonnenschein und in der dunkelsten Nacht, und ich kann alles für Dich wenden, weil ich jeden einzelnen Augenblick für Dich erschaffe.
Jetzt fragst Du Dich, warum das mit den Raupen überhaupt sein musste. Warum mussten so viele Ameisen Sterben?
Ich kann Dir nur sagen, es musste nicht sein, es war eines meiner Hauptmotive, und es tut mir Leid, dass ich in Deiner Welt so ein Unheil anrichte, um nur einen einzigen noch freien Geist in der meinen zu retten.
Meine Welt steht vor der Zerstörung. Ich will meine Welt retten, denn Du lebst in meiner Fantasie und bald in der vieler anderer Menschen, und wenn meine Welt stirbt, wird Deine Welt vielleicht mit uns untergehn.

Als Sam erwachte wurde ihr klar, dass sie ein Traum in ihrem Traum ist, sie befand sich immernoch in der Kammer von Joda, dem Geist der heiligen Väter und sie wusste nicht, ob sie wirklich in ihrem Bewusstsein dorthin gekommen war, oder ob sie schon im Traum. Sam konnte sich kaum noch an etwas aus der Welt jenseits dieser wundersamen Erscheinungen erinnern und auch die Wiese mit ihren verschiedenen.. sie war vor ihrem Bewusstsein geflohen. Hier konnte nur sie sein, nur sie allein, und sie wusste nicht, wie sie das Gefühl darüber verstehen sollte.
Sie lag in einem Traum, das war ihr bewusst, aber sollte sie selbst nur ein Traum sein, der Traum eines Menschen, welcher Art immer dieses unsichtbare Wesen ist, und sollte sie zum Traum vieler solcher Menchenwesen werden, um eine Welt zu retten, in der sie nichts als ein Traum war, ja nichteinmal das, vielleicht nur ein Gedanke.
Sollte sie ihre Welt retten? Wie sollte sie ihre Welt retten?
Sie schaute herab auf Jafar. Er flog mit ihr bereits über dem großen Wald, die Wiese war ringsumher nichtmehr zu sehen, und unter ihnen lauerten überall dunkle gefahren. War Jafar wirklich wie sie, oder war er wie alles hier nur ein Traum, war er auch ihr Traum?
War sie wirklich allein in ihren Gedanken, war sie vielleicht allein in Denis Gedanken, und wenn sie nur selbst einer seiner Gedanken war, wieso fühlte sie sich jetzt so allein?
All ihre Freunde, die Arbeiter, die blauen Ameinsen, die Königin, waren sie alle nicht wirklicher..

“Jafar, bist Du wirklicher als ich? Jafar!”

Jafar antwortete nicht. Er bewegte langsam seine Schwingen und flog stetig und schwer atmend über den großen Wald. Dann – irgendwann – kam er – wie ein Delphin nach der Jagt – aus den Tiefen seiner Bewegungen herauf zu Sam, flatterte ein wenig unregelmäßiger, keuchte noch etwas lauter und sagte mit gepresster Stimme:
“Ja, ich bin wirklich, das fühle ich in meinen Flügeln, wenn ich über die Gipfel der Bäume fliege. Nie zuvor fühlte ich mich wirklicher. Ich lebe.. Ich lebe.. Und wir werden unser Ziel erreichen.”
——-